Die evangelische Kirche Neumark war bei ihrer Errichtung 1498 zunächst katholisch gewidmet. Davon zeugt das Marienfenster von Hans Hesse im Kirchenschiff. Der Vorgängerbau stammte wohl aus dem 12. Jahrhundert und war für ein weite Umgebung das geistliche Zentrum. Fast das gesamte Pleißenquellgebiet von Schönfels bis nach Blankenhain soll zum Dekanat Neumark gehört haben. Ältestes Zeugnis davon ist eine Urkunde aus dem Jahr 1225, die sich auf eine erste Kirchengründung in Greiz bezieht und auf der ein Dekan Gerwich von Neumark als wichtiger Zeuge aufgeführt wird.
Bevor man die Kirche betritt, fällt das einladende Äußere in einem Ensemble mit Fachwerkhäusern und dem alten Kantorat mit seinem Torbogen ins Auge.
Das alte Kantorat diente seit dem 16. Jahrhundert als Schulhaus von Neumark. Im Erdgeschoss befand sich der Unterrichtsraum und darüber die Lehrerwohnung. Der Lehrer war oft zugleich als Kantor der Gemeinde angestellt. Im 30jährigen Krieg zerstört, wurde das Kantorat bald wieder aufgebaut und die äußere Form in etwa beibehalten.
Über den Eingang neben dem Turm gelangt man durch die Brauthalle ins Kirchenschiff mit dem Blick auf den Altarraum. Er ist wohl der älteste noch erhaltene Teil unserer Kirche und besticht durch die ausdruckstarken Bleiglasfenster.
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Aus einem Bericht des Jahres 1523 geht hervor, dass die Neumarker Kirche keine Abgaben mehr an die katholische Obrigkeit zahlte. Daher kann man annehmen, dass die Neumarker Gemeinde zu diesem Zeitpunkt schon zum evangelisch-lutherischen Glauben übergegangen war. Verantwortlich dafür zeichnete wohl der Pfarrer Kilian Hebestreit, der 1511 als katholischer Priester in Neumark begonnen hatte und dann um 1523 zum evangelischen Glauben übertrat. Bis zum Jahr 2012 folgten ihm 32 Pfarrer bis dann, nach einem Jahr Vakanz, die derzeitige Pfarrerin Annegret Schubert im August 2013 ihren Dienst aufnahm. (Liste erstellt von A. Dziubek)